Lennep (Rhld.), Oktober 1927.
Bericht
über den
Familienverband "Meyer zum Vorwalde"
 

    Die diesjährige, dritte, Tagung des Verbandes, zu welcher 35 Teilnehmer aus Blankenese a. d. Elbe, Bonn, Bremen, Danzig, Hamburg, Hannover, Leipzig, Lennep, Osnabrück und Umgebung, sowie Scharmbeck bei Bremen erschienen waren, fand am 12. Juni im "Großen Klub" zu Osnabrück statt.

    Nach Begrüßung durch den Vorsitzenden, Med.-Rat Dr. Meyer aus Lennep und seinem Bericht über die erfolgte Eintragung des Verbandes in das Vereinsregister des Amtsgerichtes zu Osnabrück sowie über die bisherige Entwicklung des Verbandes verlas der Schriftführer, Studienrat i. R. Wilhelm Meyer zum Vorwalde aus Hannover die Niederschrift über die vorjährige Tagung und berichtete über den Stand der Stammbaumforschung, welche besonders Dank seiner Bemühungen so weit vorgeschritten ist, daß die Drucklegung der umfangreichen Ergebnisse voraussichtlich bis Ende dieses Jahres erfolgen kann; erfreulicherweise sind im Vergleich zum Vorjahre wesentliche Ergänzungen unter besonderer Berücksichtigung der im Ausland (V. ST. von Amerika, Polen) lebenden Zweige ermöglicht worden, welche als Nachträge zu der vom Vorsitzenden angefertigten, wieder ausgestellten großen Stammtafel anschaulich zur Darstellung kamen; eine weitere, ung. 6 Meter große Sippschaftstafel des gleichen Verfertigers veranschaulichte die Verbreitung des Bohmter Zweiges, welchem er angehört.

    Der Kassenwart, Vollerbe Wilhelm Tölkhaus, Venne, welchem nach der Prüfung der Unterlagen Entlastung erteilt wurde, konnte Günstiges über den Stand der Kasse berichten; da er wegen Arbeitsüberhäufung sein Amt niederlegen zu müssen erklärte, wurde für ihn - vorbehaltlich der Zustimmung des Amtsgerichtes zu Osnabrück - Bankvorstand Ludwig Meyer zu Osterholz-Scharmbeck einstimmig gewählt.

    Nach Unterbrechung der Stitzung durch einige, später als wohlgelungen erwiesene Aufnahmen im Garten hielt dann der Vorsitzende unter den grünen Bäumen einen eingehenden Vortrag über "Einiges aus der Erbkunde"; ausgehend von den Grundbegriffen des Keimplasma, der Ei- und Samenzelle, des Erb- und Erscheinungsbildes, erläuterte er, z.T. unter Unterstützung durch farbige Tafeln, die Mendelschen Vererbungsgesetze - Reinerbigkeit, Spalterbigkeit, Prävalenz, Dominanz usw. -, um schließlich der Frage sich zuzuwenden, welche Schlüsse der Einzelne aus den Vererbungsgesetzen für sich, seine Familie, sein Volk und seine Rasse zu ziehen habe, und betonte in diesem Zusammenhang die Gefahren des Ein- und Zweikindersystems für unser Volk.

    Bei der weiteren Ausprache wurde lebhaft bedauert, daß noch so manche, ihrer Abstammung nach dem Familienverbande zugehörige Personen ihm noch bisher fern geblieben sind und so der bei der Gründung als wesentliches Ziel ins Auge gefaßte Zusammenschluß aller Nachkommen des Johann Christopher Meyer zum Vorwalde (1673 - 1737) zu einer großen, von gegenseitiger Achtung und Liebe erfüllten Familie noch nicht voll verwirklicht werden, und die Förderung der gemeinsamen Aufgaben sowie die Unterstützung der Verbandsmitglieder durch Rat und Tat nicht in dem Maße zur Durchführung kommen konnte, wie es in uneigennützigster Weise geplant war.

    Der Vorstand hat dann beschlossen, jedem in Betracht kommenden Mitgliede der Gesamtfamilie den Eintritt in den Verband ohne besonderes Eintrittsgeld, und damit auch den unentgeltlichen Erwerb des in Buchform gedruckten Stammbaumes zu ermöglichen. Er muß dagegen von Nichtmitgliedern, welche den umfangreichen und wertvollen, auf jahrelanger Forschung und hingebender Arbeit aufgebauten Stammbaum zu erwerben wünschen, einen den Selbstkosten entsprechenden Preis fordern. Er legt hiermit nochmals allen in Frage kommenden Personen nahe, Mitglied des Verbandes zu werden. (Beitritterklärungen sind an den Vorsitzenden, Med.-Rat Dr. Meyer in Lennep, Rheinl., Zahlungen an Bankvorstand Ludwig Meyer, Niedersächs. Creditbank zu Scharmbeck bei Bremen, Postscheckkonto Hamburg, Nr. 19911, zu richten.)

    Der Vorstand bittet zwecks ordnungsgemäßer Versendung des Stammbaumes alle bisherigen und noch hinzutretenden Mitglieder um genaue Namensangabe derjenigen Personenen, für welche Mitgliedsbeiträge entrichtet werden.

    Als Ort der nächsten Tagung wurde nach lebhafter Aussprache Bremen gewählt und mit Rücksicht auf die schwierige wirtschaftliche Lange beschlossen, erst 1929 eine neue Tagung dort abzuhalten.

    Ein gemeinschaftliches einfaches Abendessen und längeres zwangloses Zusammensein beschloß die schnell und harmonisch verlaufene Tagung.

Mit herzlich-verwandtschaftlichen Grüßen

 
Der Vorsitzende des Familienverbandes
Dr. Meyer, Med.-Rat
 

 

Siehe dazu auch:
Bericht zur 1. Familientagung
Einladung zur 2. Familientagung
Bericht zur 2. Familientagung
Einladung zur 3. Familientagung
Mitteilungen des Familienverbandes Ausgabe Nr. 1
Mitteilungen des Familienverbandes Ausgabe Nr. 2
Mitteilungen des Familienverbandes Ausgabe Nr. 3
Mitteilungen des Familienverbandes Ausgabe Nr. 4
Mitteilungen des Familienverbandes Ausgabe Nr. 5
Mitteilungen des Familienverbandes Ausgabe Nr. 6

 

 

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